Maike Hansen

ALUMNA DOKTORANDIN

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Maike Hansen studierte von 2012 bis 2015 im Bachelor Kulturwissenschaften an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) mit den Schwerpunkten Literatur-, Sprach- und Wirtschaftswissenschaften. Im Rahmen ihres Studiums verbrachte sie das Jahr 2014/2015 als Erasmusstudentin an der Universidad de Granada in Spanien. Dort besuchte sie vor allem Kurse zu englischer, französischer und spanischer Literaturwissenschaft. Von 2015 bis 2017 absolvierte Maike Hansen einen Master in Romanistik (Französisch) und Komparatistik an der Universität des Saarlandes.

 

Seit April 2018 ist sie als Doktorandin im Graduiertenkolleg »Europäische Traumkulturen« mit einem Promotionsprojekt zum Thema Sprechen im Schlaf in französischer Literatur und Medien im europäischen Kontext angestellt.

 

  • Kommunikation aus dem Traum heraus
  • Kulturbegriff und Machtstrukturen in Literatur und Medien
  • Interkulturalität in der europäischen Literatur mit Schwerpunkt Frankreich
  • Wechselbeziehung zwischen Literatur und Gesellschaft

 

 

Je t’écoutais rêver. Komparatistische Analyse des Phänomens der Somniloquie in Literatur und Medien (17.–21. Jahrhundert)

 

»Somniloquy (sleep-talking, sleep-speech) is the utterance of speech or other psychologically meaningful sound in association with sleep.« (Arkin, 1981) Auf der Grundlage dieser Definition wird das Sprechen im Schlaf in Literatur und Medien vom 17. Jahrhundert bis heute analysiert. Das Dissertationsprojekt bezieht sich dabei vor allem auf französisch-, englisch-, und deutschsprachige Literatur und Medien mit einem Schwerpunkt auf dem frankophonen Kultur- und Sprachraum.

 

Somniloquie lässt sich in den unterschiedlichsten Texten und Medien nachweisen. Bisher gibt es keinerlei Kategorisierung und Einordnung des Phänomens. Dies ist eine gewaltige Forschungslücke im Traumdiskurs: Denn Sprechen im Schlaf ist die einzige Möglichkeit, direkt aus dem Traum zu kommunizieren. Traumdarstellungen sind zwingenderweise an ein Traumnarrativ gebunden (Bergmann, 2010). Somniloquie bietet jedoch einen einzigartigen Einblick in die Gedankenwelt eines Schlafenden. Sie ist die einzige zeitgleiche Äußerung, die nicht vom Träumenden im Nachhinein erzählt werden muss und so einen besonderen Zugang zum Traumgeschehen ermöglicht. Darum möchte ich genauer untersuchen, wie Autoren und Künstler die Kommunikation aus dem Schlaf heraus im Text nutzen.

 

Die künstlerische Repräsentation von Somniloquie ist eng verknüpft mit dem Traumdiskurs im jeweiligen Jahrhundert: So orientieren sich die französischen Tragödien des 17. Jahrhunderts, in denen im Schlaf gesprochen wird, sehr an der Philosophie Descartes und Pascals. Es wird in Frage gestellt, ob der Protagonist wacht oder schläft, was wiederum die Frage nach der Somniloquie aufwirft. Diderot und Voltaire verwenden Somniloquie in philosophischen Texten und erinnern dabei stark an antike Abhandlungen von z.B. Cicero. Die somniloquen Äußerungen unterscheiden sich hier inhaltlich kaum vom Gesprochenen im Wachzustand. Mit dem aufkommenden Somnambulismus und Mesmerismus Mitte des 18. Jahrhunderts wird die somniloque Äußerung auch in den Mittelpunkt »wissenschaftlicher« Abhandlungen gestellt. Das Unbewusste wird in somniloquen Aussagen in den Mittelpunkt gerückt und spiegelt auch aus zeitgenössischer Perspektive »unerhörte« Inhalte wider wie z.B. politische Analysen durch Frauen. Mit der Entwicklung der Aufnahmetechnologie im 20. Jahrhundert können eigene somniloque Äußerungen für Kunstprojekte (McGregor, 1964) verwendet werden. In der Dissertation zu Sprechen im Schlaf stehen somit die bereits angedeuteten möglichen Funktionen von Somniloquie in Literatur und Medien in ihrer diachronen Entwicklung im Mittelpunkt:

 

  • Wie lässt sich Somniloquie in einem Kommunikationsmodell ausdrücken?
  • Wie wird Somniloquie medial dargestellt?
  • Wie verhalten sich die wissenschaftliche Analyse und die künstlerische Repräsentation von Somniloquie ab dem 17. Jahrhundert zueinander?

 

Barnabé, Luisa & Hansen, Maike: »Le récit intermittent de Dora Bruder : anachronies, rythme et fréquence narratifs«. In: Luisa Barnabé (Hrsg.): Patrick Modiano. Dora Bruder (1997). En hommage au prix Nobel de littérature 2014. Granada: Editorial Comares, 2014. S. 27-35.

 
Oktober 2018

Arbeit im Newsroom des Global Investigative Journalism Networks: »Uncovering Asia 2018«; Arbeitsproben: https://2018.uncoveringasia.org/category/news/

 
September 2018

Vortrag auf der Tagung der Association of Adaptation Studies »Facts: True, Alternative, Evolving«; Vortragstitel: »French Education Policies and the Adaptation of La Princesse de Clèves«, Amsterdam

 

 

 
2013–2014

Gründerin & DaF-Lehrende der Initiative Deutschunterricht für Asylbewerber der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder)

  • 2014-2018: Volontariatsäquivalenter Abschluss der Journalistischen Nachwuchsförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung (e.V.)
  • Praktika & freie Mitarbeit beim Cicero – Magazin für politische Kultur, Oranienburger Generalanzeiger, SaarLorLüx, Huffington Post, Paris Berlin.