Laura Vordermayer

ALUMNA POST-DOKTORANDIN

Postanschrift:

Universität des Saarlandes

Campus A2 2, Raum 0.12.2

66123 Saarbrücken

 

Besucheradresse:

Universität des Saarlandes

Campus C9 3

66123 Saarbrücken

 

Fon  +49 (0) 681 / 302–4872

E-Mail laura.vordermayer(at)uni-saarland.de

 

Laura Vordermayer wurde 1992 in Saarbrücken geboren und absolvierte ihr Abitur an einem luxemburgischen Gymnasium. Ihr Studium in den Fächern Germanistik und Geschichte schloss sie 2018 an der Universität des Saarlandes mit einer Masterarbeit zu den erst 2017 edierten Traumnotaten aus dem Nachlass Ingeborg Bachmanns ab.

 

Seit April 2018 ist sie im Graduiertenkolleg »Europäische Traumkulturen« beschäftigt, wo sie 2021 ihre Dissertation zum Thema »Das literarische Traumnotat im 20. Jahrhundert: Untersuchungen zu Georges Perec, William S. Burroughs, Ingeborg Bachmann und Michel Butor« abschloss. Sie hat seit Juli 2021 eine Position als Post-Doktorandin im Kolleg inne.

  • Traumnotate und ihr poetisches Potential
  • Träume als Quelle der Inspiration und Innovation literarischen Schreibens
  • literarische Strömungen der Moderne und Postmoderne im deutschsprachigen, franko- und anglophonen Raum

 

 

Beziehungen zwischen Traum und Literatur im späten 20. Jahrhundert aus komparatistischer Perspektive.

 

Bereits Traumtheoretiker des 18. Jahrhunderts sehen im Traum eine quasi naturwüchsige Form von Literatur, was dann in der Romantik zum selbstverständlichen Topos wird. Erst ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aber erscheinen in Europa und Nordamerika eine größere Anzahl von Publikationen, in denen die Grenze zwischen Traumnotat und Literatur aufgehoben ist.

 

Diese bisher letzte Phase in der Emanzipation der Traumaufzeichnung wurde bislang noch nicht zusammenhängend untersucht, und an dieser Stelle setzt das Dissertationsprojekt an. Faktuale Traumberichte der Autoren sollen untersucht und zu ihrem Werk in Beziehung gesetzt werden. Wodurch zeichnet sich das Genre des Traumnotats aus? Worin besteht das poetische Potenzial des Traums und durch welche literarischen Verfahren drückt es sich aus? Inwiefern kann der Traum als Innovation und Inspiration literarischen Schreibens begriffen werden? Wie verhalten sich die Traumnotate zur Traumtheorie ihrer Verfasser? Worin besteht das Aussagepotential der präsentierten Träume? Durch welche Schreibverfahren wird es verstärkt? Ziel ist es, Antworten auf diese Fragen zu finden und mittels eines komparatistischen Ansatzes eine neue Perspektive auf den Traumdiskurs des späten 20. Jahrhunderts zu gewinnen.

 

Der zu untersuchende Zeitraum kennt eine Fülle an Publikationen von Traumnotaten, weshalb eine Reduktion des Textkorpus erforderlich ist. Die engere Textauswahl orientiert sich an systematischen Kriterien, indem zwischen drei Gruppen unterschieden wird:

 

  1. Faktuale Traumberichte, die als solche veröffentlicht wurden (Jack Kerouac, 1922–69; Georges Perec, 1936–82).
  2. Faktuale Träume, die ohne größere Veränderungen in einen fiktionalen Kontext transponiert wurden (z.B. Ingeborg Bachmann, 1926–73).
  3. Fiktionale Träume, die nach dem Vorbild faktualer Traumberichte konstruiert sind (z.B. Michel Butor, 1926–2016).

 

Die Arbeit setzt sich mit bedeutende Autoren des späten 20. Jahrhunderts auseinander, die den Traum – jeder auf seine eigene Weise – für ihr Schreiben nutzen.

 

Literatur:

Primärtexte:

  • Ingeborg Bachmann, Malina (1971); Male Oscuro (2017).
  • Michel Butor, Matière de rêves (1975–85); Gesamtausgabe 2008.
  • Jack Kerouac, Book of Dreams (1961).
  • Georges Perec, La boutique obscure. 124 rêves. (1973).

 

Sekundärliteratur:

  • Daiana Dula-Manoury, Le rêve dans la littérature française du XXème siècle: Queneau, Perec, Butor, Blanchot. Villeneuve d’Asq: Presses Univ. du Septentrion 2002.
  • Manfred Engel, »Jeder Träumer ein Shakespeare? Zum poetogenen Potential des Traums«. In: Anthropologie der Literatur. Poetogene Strukturen und ästhetisch-soziale Handlungsfelder. Hg. von M.E./Rüdiger Zymner. Paderborn: mentis 2004, 102–117.
  • Hans-Walter Schmidt-Hannisa, »Die Entdeckung des Traums als ästhetische Kategorie«. In: Träume. Hg. von Eckart Rüther/Angelika Gruber-Rüther/Manfred Heuser. Innsbruck: VIP-Verlag Integrative Psychiatrie 2001, 385–395.

 

 

Monografie

 

Literarische Traumnotate. Untersuchungen zu Georges Perec, William S. Burroughs, Ingeborg Bachmann und Michel Butor. Würzburg: Königshausen & Neumann 2022. (= Cultural Dream Studies. Kulturwissenschaftliche Traumstudien 8).

 

Lexikonbeitrag

 

»La Boutique obscure« (Georges Perec). In: Lexikon Traumkultur. Ein Wiki des Graduiertenkollegs »Europäische Traumkulturen«, 2019; http://traumkulturen.uni-saarland.de/Lexikon-Traumkultur/index.php?title=%22La_Boutique_obscure%22_(Georges_Perec)

 

 
Herausgeberschaft

 

zusammen mit Christian Quintes: Zeiterfahrung im Traum. Was war, was ist, was sein wird. Paderborn: Wilhelm Fink Verlag 2021 (= Traum – Wissen – Erzählen 8).

 

 
Aufsätze

 

»Die Zeit ist überhaupt nicht mehr«. Träume in Ingeborg Bachmanns Roman Malina. In: Laura Vordermayer und Christian Quintes (Hrsg.): Zeiterfahrung im Traum. Was war, was ist, was sein wird. Paderborn: Wilhelm Fink Verlag 2021 (= Traum – Wissen – Erzählen 8), 199–214.

 

Mit Christian Quintes: Einleitung. In: Laura Vordermayer und Christian Quintes (Hrsg.): Zeiterfahrung im Traum. Was war, was ist, was sein wird. Paderborn: Wilhelm Fink Verlag 2021 (= Traum – Wissen – Erzählen 8), 9–20.

 

»Does sex have anything to do with sex?« Erotic Experiences in Literary Dream Reports by Marguerite Yourcenar, William S. Burroughs, and Andreas Okopenko. In: Bernard Dieterle und Manfred Engel (Hrsg.): Typologizing the Dream / Le rêve du point de vue typologique. Würzburg: Königshausen & Neumann 2022 (= Cultural Dream Studies 5) (in Vorbereitung).

 

Between Factual and Fictional Narration: Literary Dream Reports in the Writings of William S. Burroughs, Georges Perec, and Ingeborg Bachmann. In: Bernard Dieterle und Manfred Engel (Hrsg.): Mediating the Dream / Les genres et médias du rêve. Würzburg: Königshausen & Neumann 2021 (= Cultural Dream Studies 4), 159–177.

 

 

Rezension

 

Michaël Abecassis, Maribel Peńalver Vicea (Hrsg.): Rêve d’écriture et écriture du rêve. Entre carcéralités et libertés langagières. Paris: Classiques Garnier, 2021, pp. 252. In: H-France Review Vol. 22 (June 2022), No. 106. Online verfügbar: URL: https://h-france.net/h-france-reviews-volume-22-2022/.

 

 

Juni 2022

Vortrag im Rahmen der öffentlichen Ringvorlesung "Traumwissen und Traumdarstellung im Gattungskontext" (SoSe2022), 30.06.2022, an der Humboldt-Universität Berlin. Titel: Nächtliche Autobiographien: Traumnotate als und in der Literatur des 20. Jh.

 

Vortrag auf der Tagung "Art in Hoffmann – Hoffmann in Art: Aspects of Intermediality", 24.06.2022, im Goethe-Institut Glasgow. Titel: Karikatur als Kunstgenre und Darstellungstechnik: Hoffmanns zeichnerische und literarische Karikaturen (am Beispiel von ‚Das Steinerne Herz‘ und ‚Die Brautwahl‘).

 

September 2021

Vortrag auf der internationalen Tagung »Dreams and the Animal Kingdom in Culture and Aesthetic Media« an der Universität des Saarlandes; Vortragstitel: »›Blinking dreamily at the flames‹. Dreams in Jack London’s The Call of the Wild (1903) and White Fang (1906)«

 

Juli 2021

Vortrag im Rahmen der öffentlichen Ringvorlesung »Ästhetische Traumdarstellungen im europäischen Kontext. Theorien – Methoden – Analysen« (SoSe 2021); Vortragstitel: »›Trop beaux pour être vrais‹. Das Traumnotat zwischen Autobiographie und Fiktion«

 

September 2019

Vortrag auf dem 26. Germanistentag an der Universität des Saarlandes; Vortragstitel: »›Die Zeit ist überhaupt nicht mehr‹. Träume in Ingeborg Bachmanns Roman Malina (1971)«

 
Juli/August 2019

Vortrag auf dem XII. Kongress der ICLA an der Universität Macau (China) im Workshop »Typologizing the Dream/Le rêve du point de vue typologique«; Vortragstitel: »›Does sex have anything to do with sex?‹ Erotic experiences in Marguerite Yourcenar’s, William S. Burroughs’s and Andreas Okopenko’s Dream Reports«

 

Februar 2019

Vortrag bei der DFG-Fortsetzungsbegutachtung des Graduiertenkollegs »Europäische Traumkulturen« an der Universität des Saarlandes; Vortragstitel »Das Traumnotat als literarischer Text: Georges Perecs ›autobiographie nocturne‹«

 

August 2018

Vortrag auf der Tagung »Mediating the Dream/Les genres et médias du rêve« an der Universität des Saarlandes; Vortragstitel: »›Non-dreams‹ and ›autobiographie nocturne‹: William S. Burroughs’ and Georges Perec’s Literary Dream Reports«

 
Winter 2022/23

Literarische Interkulturalität (PS)

 

Sommer 2022

Ästhetik und Poetik des Barock (HS)

 

2021-2022

Proseminar »Robinsonaden von Defoe bis heute« im Fachbereich Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität des Saarlandes

 
 
Seit 2022

Mitglied der Deutsche Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (DGAVL)

 

Seit 2021

Mitglied im Cluster für Europaforschung (CEUS) an der Universität des Saarlandes

 

Mitglied der AG Antirassismus an der Universität des Saarlandes (https://www.uni-saarland.de/page/ag-antirassismus.html)